Cerebrotendinöse Xanthomatose (CTX)

Die Genmutation CYP27A1 verursacht eine Sterol-27-Hydroxylase-Defizienz mit Störung in der Gallensäure-Synthese. Dieser Enzymdefekt führt zu einer neurodegenerativen Störung durch Ablagerungen von Cholestanol sowie Cholesterin im Gewebe insbesondere im Gehirn und Herzen.

Laborchemisch zeigt sich eine erhöhte Konzentration an Cholestanol und Gallensäure im Blut. Hingegen Cholesterol und Gallenalkohol im Blut ist im Referenzbereich oder erniedrigt. Wobei diese Parameter nicht im Routinelabor bestimmt werden. Differentialdiagnostisch ist an die Sitosterolämie zu denken.

Symptoms

Red flags sind chronische Durchfälle im Säuglingsalter, bis zum 10. Lebensjahr der juvenile Katarakt  und ab 20. Lebensjahr die tendinösen Xanthome.

Bei Ikterus prolongatus, Diarrhoe, Cholestase, Cholelithiasis oder cholezystischer Polypen im Neugeborenenalter sollte eine CTX als Differentialdiagnose ausgeschlossen werden. Bei Kindern- und Jugendliche manifestiert sich Katarakt; Entwicklungsstörung/Wachstumsdefizienz; Cholestase, Ikterus, Hepato/Splenomegalie; mentale und kognitive Beeinträchtigung, Lernstörung; erhöhter Muskeltonus, infantile Spastizität, Steifigkeit, abnormaler Gang, EEG-Abnormalitäten (Epilepsie / Krampfbereitschaft), MRT-Pathologien (kleine Hypodensitäten der supratentoriellen weißen Substanz); Verhaltensauffälligkeiten, Halluzination, Aggression, Depression, Suizid.

Erwachsene zeigen tendinöse Xanthome (Achillessehne, Extensorensehnen an Ellenbogen, Hand und Knie); Atherosklerose, Koronare Herzerkrankung; Hypothyreoidismus, Osteoporose, erhöhte Häufigkeit von Knochenbrüchen: Muskelschwäche, Lähmungen, Spasmen, Epilepsie, Dystonie, atyp. Parkinson, cerebelläre Ataxie, Demenz, periphere Neuropathie, bulbäre Paralyse; verminderte Lungenfunktion und vorzeitiges Altern.

Therapy

Optimalerweise beginnt die Therapie bereits präsymptomatisch, um eine Manifestation zu verhindern bzw. die Progression zu hindern. Die orale Ersatztherapie erfolgt mittels Chenodesoxycholsäure. Seit 2014 ist diese „Orphan Therapie“ ab dem 2. Lebensmonat zugelassen. Zum Therapiemonitoring wird einmal jährlich der Cholestanolspiegel sowie Leber- und Nierenfunktionsvariablen im Serum und Gallenalkoholspiegel im Urin bestimmt. Die Medikation kann sowohl beim Säugling als auch beim Erwachsenen verabreicht werden. Als Nebenwirkung ist hier auf Durchfälle zu achten.

Zusätzlich können bei Kindern ab 8 Jahren Statine zum Einsatz gelangen, die die Aktivität der LDL Cholesterol Rezeptoren verstärken. Hierbei ist bei der Dosierung auf Muskelschmerzen (besonders beim Sport), Bauchschmerzen und Rhabdomyolyse (Hämaturie) zu achten.

Weiters werden ältere Betroffene hinsichtlich Epilepsie, Spastizität und Parkinson medikamentös unterstützt.

References

Other Disorders